Ich fühl‘ mich heut‘ so digital…

…mal wie ne Eins, mal wie ne Null.

Das ist ein Scherz, den ich seit langem anbringen wollte.
Jetzt hat es endlich gepasst, auch wenn das Niveau eher etwas für geübte Limbo-Tänzer ist (ihr wisst: die mit weit nach hinten gebeugtem Rücken unter einer niedrigen Stange hindurchtanzen müssen, ohne sie zu berühren).


Aber im Ernst:
Gestern hatten wir zu einem Webseminar zum Thema Spiritualität in digitalen Räumen eingeladen.

Klar wurde: viele benutzen zwar digitale Formate, doch denken sie dabei analog. Einen Gemeindebrief als pdf hochladen, verfehlt die Möglichkeiten des Web komplett.

Hier geht es um das, was Kirche oft so schwer fällt: Beteiligung, Spiel, Ausprobieren mit der Möglichkeit, auch etwas falsch zu machen.

Eine Trennung zwischen der analogen und digitalen Welt zu ziehen, ist Unsinn, da sich die beiden Welten vermischen und das eine im anderen ebenfalls denkbar ist. Crossmedialität ist die neue Normalität.
Eine ganze Reihe von Themen wurde angesprochen.

Am wichtigsten ist für mich der Ansatz der Ressourcenteilung. Nicht eine hauptamtliche Person muss alles machen, sondern viele steuern ihr Wissen, ihre Begabung bei. Das mag Kontrollverlust bedeuten und die Kirche ein wenig anarchischer machen. Das wird ihr aber einen deutlichen Frischeschub verleihen können.

Wenn wir Digitalität als vernetztes Denken und Sein begreifen, dann entstehen zugleich neue theologische Fragen und Perspektiven, die den Blick auf Gott und uns verändern. Wer nach sich fragt, wird zugleich Gott und die Mitwelt in den Blick nehmen müssen. Wir sind nicht isoliert. Wir können nicht über uns nachdenken ohne die anderen, ohne den Anderen.

Spannende Aussichten!

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