Ein altes schönes Wort

Deutschland im Sondermodus. Es hat ein bißchen etwas von Schockstarre. Als ob ein ganzes Land in den Schlaf gefallen wäre.
Leere Straßen, verwaiste Plätze , kaum noch Verkehr.

Das Versammlungsverbot gilt erst seit wenigen Tagen, und schon wird es den ersten zu viel! In Politik und Wirtschaft mehren sich Stimmen, die eine Lockerung oder Aufhebung fordern. Als ob das Virus sich bereits verabschiedet hätte oder von den Maßnahmen tief beeindruckt wäre.

Geduld ist gefragt! Vielleicht die wichtigste Fähigkeit im Augenblick. Sie bewahrt uns davor, in hektische Betriebsamkeit zu verfallen. Geduld ist das „ ruhige und beherrschte Ertragen von etwas, was unangenehm ist oder sehr lange dauert,“  sagt der Duden.

Ich finde, Geduld ist noch mehr. Und vor allem ist sie nicht passiv. Sie ist ausdauernder Widerstand gegen das, was das Leben beeinträchtigt.  Sie ergibt sich den bestehenden Zuständen nicht, sondern schafft eine neue Wirklichkeit.

Plötzlich fällt mir ein Wort ein, das mir noch besser gefällt und das ich noch passender finde. Ich habe es lange nicht mehr verwendet: Langmut. Das klingt nun besonders fein nach in meinen Ohren: ein Mut, der ausdauernd ist und gleichzeitig gelassen. Langmut ist die aktive Form von Geduld.

Lasst uns mutig sein mit langem Atem. Halten wir daran fest, bis dem Virus die Luft ausgeht.

emoji-Quiz

Die Evangelische Jugend Nienburg veröffentlicht täglich gegen 11 Uhr ein Rätsel auf Facebook (@evjnienburg) und Instagram (@evju.nienburg). Zu erraten sind Bibelgeschichten, Filmreihen o.ä., die durch Emojis dargestellt werden.

#kurznachgedacht

Die Evangelische Jugend Schwarmstedt hat einen neuen Podcast: Jeden Tag um kurz nach 18 Uhr gibt es einen kleinen Beitrag.

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Jan und Julia – der Talk

Die Evangelische Jugend Leine-Solling ist bei youtube für ihre Jugendlichen da: Beim KreuzaufKugelTV gibt es Talkrunden mit Jan und Julia und jeden Sonntag einen Gottesdienst.

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Corona-Talk

Wir treffen uns zufällig auf der großen Grünfläche vor unserem Haus: David, mein direkter Nachbar (über mir) und René von gegenüber.  „Na, Hamstereinkauf?“ fragt David, der meine beiden gut gefüllten Taschen sieht. „Nur Klopapier, Mehl und Milch,“ sage ich, „ich kann dir eine Rolle verkaufen.“ „Ich will auch eine!“ ruft René. „Das geht nicht. Ich habe nur 10 Packungen bekommen,“ sage ich, „was soll dann aus mir werden?“
So geht der Spaß noch eine Weile hin und her. Dann erzählt David, der Youtuber ist, dass er eben seinen jüngsten Film fertiggestellt hat. „Das wird wohl vorerst mein Letzter werden. Die Werbeeinnahmen gehen gerade drastisch zurück.“ Schweigen.

„Naja, wenigstens sind wir gesund,“ sagt René, „ich werde jeden Tag getestet, wenn ich auf das Werksgelände komme. Ich bin schon fünfmal auf Corona untersucht worden.“ „Echt?“, frage ich, „dann nimm mich mal mit, damit ich auch einen Test bekomme.“  „Mich auch,“ sagt David. „Es wird nur Fieber gemessen!“ sagt René. Na toll!

Seine Freundin ist zur Zeit arbeitslos. Sie schreibt Bewerbungsbriefe ohne Ende und erhält lauter Vertröstungen oder Absagen. „Aufgrund der gegenwärtigen Situation müssen wir unser Stellenangebot leider zurückziehen.“ In dem Ton.  „ Janne ist schon total gefrustet. Momentan geht gar nichts mehr!“ sagt René. „Aber du lieferst weiter aus?“ frage ich. „Ja, zum Glück. Solange wie möglich. Wir können uns nicht leisten, dass ich auch noch ausfalle. Wir brauchen jetzt jeden Cent,“ sagt er und lacht.

Die heimlichen Helden und Heldinnen – es gibt so viele davon. Ganz in unserer Nähe.