Sie verlässt uns allmählich. Die Aktivitäten nehmen zu. Die Straßen sind längst wieder in Blech gegossen, am Himmel werden Kreuze ins Blau geritzt. Die Orte verlieren ihre eigene Stimme. Das laute Leben kehrt zurück.
Was haben wir uns danach gesehnt!
Da kommt es mir fast wie ein Abschied vor, als mir beim Aufräumen dieses Gedicht in die Hände fällt. Ich hatte es längst vergessen.
Nun umgibt mich noch einmal die Stille mit ihrem leisen, klaren Klang.
Das, was sie mir gezeigt hat, möchte ich behalten und mitnehmen in den Lärm des Tages.
Stille
Ohrenbetäubend manchmal.
Gedanken, die lärmen
wie aneinandergebundenes Blech.
Unrast des Herzens
in Dur und in Moll,
diese atemlos chorische Furcht,
sich zu finden im Lautlosen,
dort, wo wir sind
wie wir sind:
ein leichtes Zittern
im unauslotbaren Schweigen
Gottes.
(Reto Bühler)