Hier nun kommt der 3. Bericht von Cornelia Dassler:
Experiment 3
Ich lese noch einmal Wolfgangs Beitrag hier auf Glaubejugendhoffnung, indem er vorschlägt, auch mal im Supermarkt zu applaudieren.
Witzig, denke ich – denn genau die Idee hatten wir auch schon, als wir vom Applaudieren hörten. Die Aktionen voller Dank gefallen mir gut. An den letzten Abenden habe ich aber bei uns i Viertel weder jemanden singen, noch applaudieren hören.
Auch scheine ich die einzige zu sein, die hier Kerzen im Fenster und auf dem Balkon anzündet für #LeaveALightOn #LeaveNoOneBehind und als Zeichen des Dankes für alle Helfenden.
Beim Kaffee am nächsten Nachmittag im Homeoffice – Pausen müssen sein – sprechen wir darüber.
„Och nö, …“, ist die Reaktion auf meinen Vorschlag, heute Abend im Supermarkt zu applaudieren. Aber ich bin entschlossen. Heute müssen die Kerzen einen Moment warten.
Um 18:55 flitze ich mit übergeworfener Jacke in den Supermarkt bei mir um die Ecke und spreche eine Frau an: Machen Sie mit? Ich möchte mich gleich mit einem Applaus bei den Mitarbeitern hier im Laden bedanken.“
Ich sehe schon an ihrer Körpersprache – das wird nichts und laufe weiter. Zwei deutlich jüngere Menschen stehen etwas unschlüssig zwischen den Regalen. Ich wiederhole meinen Vorschlag „… jetzt ist es doch sieben Uhr.“
„Toll, dass Sie daran gedacht haben“ sagen die junge Frau lächelnd, und zu dritt applaudieren wir den überraschten Mitarbeitenden, die sich freuen.
Auf der Straße kommt mir mein Mitbewohner doch noch entgegen – vielleicht machen wir es ja beim nächsten Mal zusammen.