Es geht aufwärts. Vieles, was bislang geschlossen war, hat wieder geöffnet. Die Straßen haben sich längst wieder gefüllt, die Strände auch.
War da was?
Ja! Aber nicht war, sondern ist!
Jedenfalls in unserer Kirche.
Corona ist nicht verschwunden, geschweige denn überwunden.
Corona hat vielen den Boden unter den Füßen weggezogen.
Unsicherheit und Angst, wohin man schaut, mit wem man spricht.
Die Kolleg*innen machen sich Sorgen, ob die Jugendlichen, die an den Online-Formaten nicht teilgenommen haben, nach Lockerung der Vorsichtsmaßnahmen wieder auftauchen. Das Objektiv ist auf Nähe eingestellt, nicht auf Weite. Die Lust auf Übergemeindliches kommt derzeit nicht über Bonsai-Format hinaus.
Die Jugendlichen suchen nach einem Halt in all der Unsicherheit, und den finden sie zu Hause: „Meine Gemeinde.“ „Meine Diakonin.“ „Mein Gemeindehaus.“ usw.
„Geht hin in alle Welt?“
Nö!
Rückzug ist angesagt, der Wunsch, im Vertrauten zu bleiben.
Wenn ich sehe, wie sehr das Denken und Empfinden vieler Menschen von einer unbenennbaren Angst beherrscht wird, schnürt mir das die Luft ab.
Was wird aus dieser Kirche, wenn sie sich verschließt?
Ist Glaube nicht eine Möglichkeit, die Angst kleinzuhalten und die Zuversicht größer zu machen?
Angst kann man nicht wegreden! Aber es hilft, ihr nicht allein gegenüberzutreten.
Müssen wir auch nicht!
Wenn ich mich fürchte, so hoffe ich auf dich. (Psalm 56,4)