Manchmal schreibe ich Gedichte ab und stecke sie in Bücher.
Irgendwann purzeln sie mir wieder entgegen, viel, viel später.
Manchmal wundere ich mich, dass ich dieses Gedicht aufgeschrieben habe.
Viel öfter freue ich mich und lasse mich erneut in den Bann ziehen.
Bücher zu kleinen persönlichen Schatzkästen zu machen, ist ein hübsches Spiel, bei dem man sich selbst überraschen kann. Probiert es aus! Es können auch andere Sachen sein: Sprüche, Gedanken, Fotos…Was immer euch einfällt.
Mein Fundstück von heute fiel mir aus einem Wörterbuch entgegen. Ich habe nicht mal notiert, von wem es stammt. Wer’s weiß, kann’s mir verraten:
Gott
Manchmal ein Schatten
in deinen Gedanken
ein Schritt der vorbeigeht
Das Sternlicht am Rand
deines Blickfelds
ein Sehnen nach etwas
du weißt nicht genau
Ein gerade verklungener Ton
Das Echo der Stille
das Echo der Leere
ein Abgrund vor dem du dich fürchtest
Die Ewigkeit einer Umarmung
der Blick eines Fremden
Ein Lied
das du immer schon kanntest
Du singst es
mit brüchiger Stimme
Du singst nicht allein