Ein Mann des 20. Jahrhunderts

Die Sowjetunion ist längst zerfallen, der kalte Krieg erfroren.
Aber im Kopf eines Mannes hat sich alle Kälte bewahrt; in seinem eisigem Herzen konnte sich die Vorstellung von der einzigartigen Größe Russland konservieren.

Während die gesamte Welt sich weiterbewegte, neuen Vorstellungen, neuen Hoffnungen, neuen Irrtümern, neuen Problemen zu, änderte sich im Putinschen Museum nichts. Dort wurde weiterhin die Größe Russlands ausgestellt, mal als reanimierte Sowjetunion, mal als Großreich zaristischer Art mit religiöser Aufladung. Putins Gott heißt Russland.

Seit ihm die Oligarchen die Macht übergeben haben, weil sie ihn für steuerbar hielten, hat Putin nichts dem Zufall überlassen, sondern nach und nach alles ausgeschaltet, was seine Pläne stören könnte: Russland zu der Größe zu führen, die ihm seiner Ansicht nach zukommt. Dafür sind ihm alle Mittel recht. Denn „Größe“ bedeutet für den kleinen Mann im Kreml nicht künstlerische, wissenschaftliche oder menschliche Exzellenz. Es ist für Putin reine militärische Stärke.  Plumpe Brutalität – das ist eine Wiederkehr des blutsaufenden 20. Jahrhunderts. Das ist so aus der Zeit, dass man es einfach nicht glauben kann. Die Welt kämpft (wenn auch zögerlich) gegen den Klimawandel und muss ganz neue Gesellschaftsweisen und Produktionsweisen erfinden. Putin wirft Bomben und lässt verbrannte Erde zurück.
 
2022 ist er endlich am Ende seiner Ziele angekommen und kann ernten, was er über 20 Jahre lang gesät hat: Tod, Zerstörung, Elend, Tränen und Verzweiflung. Wladimir Putin hat sich auf der dunklen Seite der Geschichte eingeschrieben und wird von seinen neuen Freunden, den Schlächtern der Menschlichkeit, freudig begrüßt. Er hat sich einen Platz im Pantheon der immerwährenden Verachtung gesichert. Schande über ihn!

Dieses Verbrechen ereignet sich weniger als 2 Flugstunden von uns entfernt. Es geht uns alle an. Wir müssen den Menschen in der Ukraine beistehen und sie willkommen heißen, wenn sie zu uns fliehen. Wir müssen mithelfen, dass dieser Krieg endet. Neben allem Protest haben wir eine Möglichkeit, die nichtreligiöse Menschen nicht haben: das Gebet.
Lasst uns täglich beten, allein und gemeinsam. Lasst uns für die Opfer beten und für den Frieden. Unterschätzt das Gebet nicht!
Von Albert Schweitzer gibt es ein Wort, das zeigt, was im Beten möglich ist:
„Gebete ändern nicht die Welt. Aber die Gebete ändern Menschen und Menschen ändern die Welt.“
Wolfgang Blaffert

Fragen an einen Kriegsherrn und eine Antwort

Wie einsam muss der sein
der einen Krieg befiehlt
um nicht allein zu sein
der sich mit Geistern
von Ermordeten umgibt
die seine Tat beweinen
und wenn er sie um Rat befragt
ihm jedes Wort verneinen?

Wie einsam muss der sein
der sich allein nicht mehr erträgt
sein starres Bild im Spiegel  
nicht einmal ihm noch Antwort gibt
der fremden Schmerz braucht
gegen seine Leere
mit dem er sich haltlos betrinkt
als ob ihm dann geholfen wäre?

Wie einsam muss der sein
der in der Macht verlorengeht
und gottvergessen Leben bricht
dem nichts gelingt als zu zerstören
verliert selbst Gott ihn aus dem Blick
der vielen Toten wegen die ihn schmerzen?
Kein Schreckensherrscher liegt
Gott je an seinem weiten Herzen.

W.B.

Heilige Nacht

Heilige Nacht:
die Finsternis bleibt nicht finster,
die Kälte nicht länger kalt.
Dem Elend wird widersprochen, die Mächtigen haben nur noch
das vorletzte Wort.
Und dem Tod bleibt kein Reich,
der Tod wird umarmt
und verliert seine Härte.

Heilige Nacht:
Gott kommt zu uns,
um für immer zu bleiben.
Das Große wird klein,
um groß zu machen das Kleine,
ihm aufzuhelfen ins Licht.
Gott wird menschlich,
damit wir Menschen werden,
mehr als flüchtige Schatten.

Heilige Nacht:
das Leben von nun an ist ein Versprechen,
einzulösen gegen Vertrauen.
Wer sich aufmacht zu Gott,
wird ihm begegnen,
weil jede und jeder
längst schon gesucht ist, gefunden
von IHM.


Advent

Bleib stehen,
sonst hältst du nicht Schritt.
Das Blatt wird gewendet.
Wer fortläuft,
wird sich nicht finden.

Sei wie ein Baum,
der standhält und wahrnimmt:
in die Nacht sickert Licht,
in die Trostlosigkeit Trost.
Furcht ist nur
ein veraltetes Wort.

Du musst Gott nicht suchen.
Er kommt dir entgegen
und geht in dir auf
als ein unvergängliches Licht.

40. Theatertreffen 2022

Vom 03. – 07. Januar kommen im Sachsenhain Räuberinnen und Räuber aus aller Welt zusammen, um Ronja Räubertochter ein modernes Outfit zu verpassen.
Dieses Bandentreffen solltest Du keinesfalls versäumen!

Du möchtest 5 Tage in einer ganz eigenen Welt leben, total kreative und offene Menschen kennenlernen, Freundschaften schließen, Dich austoben auf der Kleinkunstbühne, abends abhängen im Theater-Café und Teil einer grandiosen Abschlussaufführung sein?
Dann musst Du nur noch eines tun:
Melde jetzt Dich an! Und zwar hier

Wir zählen auf Dich!

Die Wahl der Qual

Wer denkt, ich habe mich verschrieben, irrt.
Die Bundestagswahl steht an und stellt mich vor Rätsel. Wem zum Teufel soll ich meine Stimme geben? Und wie hört sich das überhaupt an, wenn eine Kanzlerin plötzlich klingt wie ich? Sollte ich mich dann nicht doch lieber für einen Mann entscheiden?

Ach, wenn’s so einfach wäre. Klar, die Drei, die ins Kanzleramt wollen, sind allesamt Raketen. Allerdings mehr von der Sorte Blindgänger, Spätzünder und Rohrkrepierer. Ein richtiges Feuerwerk wird das irgendwie nicht. Aber man sollte die Latte auch nicht zu hoch hängen. Es gibt ja eine Tendenz in den „sozialen“ Medien, Perfektion zu fordern – von den anderen. Niemand darf sich den kleinsten Fehler erlauben. Wer einmal als Kleinkind mit Sand geschmissen hat, ist moralisch untendurch. Die Tugendterrorist*innen kennen kein Erbarmen. Es herrscht Sittenwacht. Gute Nacht!
Deutschland schläft den Schlaf der Selbstgerechten.

Also, noch einmal von vorn! Hannadora Baerbock, Rudolf Scholz und Erwin Laschet (die Namen sind aus Gründen des Schutzes der Privatsphäre leicht geändert) wollen mein Kreuz. Nicht nur sie! Es gibt noch die Laberalen mit Christian Blindner, die (Ge)Link(t)e, mit der das Abendland untergeht, sollte sie mit ihren 7% je das Land übernehmen (Danke für die Warnung, CDU) und…,igitt!, nein, die fallen gleich raus.

Na, dann können mir sicher die Wahlplakate weiterhelfen.

CDU: „Gemeinsam für ein modernes Deutschland“. Ein etwas unglücklich aussehender Mann schaut uns an. Er könnte problemlos als Vorsitzender einer Kleingartenanlage durchgehen. Er ist allein! Gemeinsam? Mit wem? Modern? Blaues Sakko, blauer Schlips, weißes Hemd. Mann, darauf muss man erst mal kommen, das als modern zu verkaufen. Eingerahmt ist unser einsamer Kandidat von einem Reifen in Deutschlandfarben. Will Onkel Erwin da jetzt durchspringen, nachdem Söder den Reifen angezündet hat?

SPD: „RESEPKT FÜR DICH:“: Ein Mann, ganz in Schwarz-Weiß gehalten, sieht mir direkt ins Gesicht. Der rechte Mundwinkel ist einen Tick weit angehoben (da wurde sicher unendlich lange mit dem Geo-Dreieck gearbeitet). Das wirkt seriös, aber nicht verbissen. Das angedeutete Lächeln könnte allerdings auch als Anflug eines schmierigen Grinsens aufgefasst werden, nach dem Motto: Hähä, reingelegt! Denn der Kandidat sitzt vor einem aggressiv-roten Hintergrund. Signalisiert das jetzt Sonnenaufgang oder –untergang? Oder kommunistische Weltherrschaft?
„Respekt für dich“ verkündet Rudolf Scholz. Ich wusste gar nicht, dass wir uns duzen, Rudi. So wie du dasitzt, kann ich nur sagen: Angela heißt jetzt Rudolf. Ich frage mich, wie lange es noch dauert, bis der Rudolf alle ihre Kostüme abstaubt. Von der Größe her passt es ja. Muss nur noch ein bißchen abgenäht werden.

Bündnis 90 / Die Grünen: „Zuhören und Zutrauen. Bereit, weil Ihr es seid.“
Zwei Personen, in etwas seltsamer Haltung blicken, ja, wohin eigentlich? Annadora steht frontal, auf der rechten Seite, und sieht haarscharf an uns vorbei. Hubert Habeck hat sich auf der linken Seite halb seitlich platziert und visiert etwas gequält lächelnd das Nirvana an. Eingetaucht sind beide in ein Pistaziengrün.
Früher war mehr Lametta, und mehr Grün war auch; dunkler, satter. Muss ich das so verstehen, dass es künftig eine Lightversion grüner Politik geben wird? Soll ja für alle sein.

„Bereit, weil Ihr es seid.“ steht unter dem Hauptmotto.
Ich habe mit beiden Mottos (heißt wirklich so) Schwierigkeiten. „Zuhören und Zutrauen“, klingt für mich irgendwie nach Selbsthilfegruppe. „Bereit, weil Ihr es seid.“ hat für mich einen defensiven Ton, dem der eigene Push fehlt. Das spiegelt letztlich die Wahlkampagne der Grünen haargenau wieder.

Und genau das nehme ich euch echt übel, Grüne. Ihr seid wie ein Fußballer, drei Meter vor dem leeren Tor. Statt den Ball einfach reinzuschieben, habt ihr es geschafft, euch mit rechts das linke Standbein wegzuschießen und dann noch in den Rasen zu treten. Der Ball ist weg. Der liegt nun bei Angela Scholz. Aber folgt daraus, dass ich mich für die / den jetzt entscheiden muss, weil die Ihr Euch einfach blöd anstellt?

FDP: Der Slogan folgt erst nach dem Foto, auf dem ein Mann, leicht verdreht nach links guckt (von uns aus gesehen). Das Foto ist in Schwarz-Weiß gehalten. Viel Augenbraue, viel Bart, viel Haar. Ist die Botschaft: „Politik ist eine haarige Angelegenheit?“
Nein, nein, unter dem Foto folgt ein roter Balken mit gelber Schrift: Christian Blindner. Ach ja, der ist das! Und dann schließt sich ein gelber Balken mit roter Schrift an: „Nie gab es mehr zu tun.“ Für wen? Für Blindner, der ins Ungefähre blickt? Für die FDP? Für das Land?
Wer keine Ahnung hat, muss denken, der arme Mann! So viel zu tun! Warum hilft ihm denn niemand?
Das Plakat hat noch mehr zu sagen:
Blau auf weißem Hintergrund steht dort: Freie Demokraten und darunter in rotem Balken mit gelber Schrift: FDP.
Alles ganz schön bunt hier! Und irgendwie wirkt es wie selbstgemacht mit schlechtem Grafikprogramm. Da hat sicher der Blindner abends zu Hause…Kein Wunder, dass er so viel zu tun hat. Nie gab es mehr Blindner!

Die Linke: „Soziale Gerechtigkeit wählen: die Linke“. Es gibt nur diesen Spruch, keine Personen. Das muss kein Nachteil sein. Es scheint allerdings als habe die Linke die düsteren CDU-Warnungen vorausgeahnt. Auf ihrem Plakat findet sich nur ein kleines bißchen Rot: oben links ein schmaler Winkel sowie der Hintergrund für den weißen Schriftzug: Die Linke. Das ist sehr zurückgenommen. Den größten Platz nimmt eine cyanfarbene Fläche ein (Mischung aus Blau und Grün), auf der zur Briefwahl aufgefordert wird. Abgeschlossen wird das Ganze auf der rechten Seite von einem dunkelvioletten Längsbalken.

Bist du am Ende, dann nimm Lila. Eine alte Grafiker*innenweisheit. Was soll mir das nun sagen? Winke, winke Linke?


Viel schlauer bin ich nicht geworden. Ich muss wohl noch ein paar Nächte drüber schlafen.

Ich wünsche mir Politiker*innen, die uns nicht ein X für ein U vormachen wollen; die nicht das sagen und etwas anderes tun; die ohne Angst vor Lobbyisten sind; die das Volk vertreten und nicht die Wirtschaft; die Demokratie nicht mit ä schreiben; die ausgestattet sind mit Phantasie, Entschlossenheit und einem langen Atem.
Ich wünsche diesen Politiker*innen ein Volk, das solidarisch ist; das nicht gleich aufschreit, wenn Veränderungen unbequem sind; das bereit ist für die anstehenden Aufgaben, dieses Land umzusteuern.

Wir haben keine Zeit mehr, nichts zu tun!
Wolfgang Blaffert

Heute ist Weltspieltag

„Sophia spielte mit ihren Händen und ihren Füßen und ihren Gedanken und davon hatte sie viele. Dann nahm sie ihr Springseil und hüpfte. (…) Nach einer Ewigkeit sagte Gott: „Jetzt ich!““ Gudrun Rathke hat eine der wenigen Stellen in der Bibel, in der Spiel nicht ausschließlich in Verbindung mit Musik vorkommt gemeinsam mit der Illustratorin Isolde Christandl bezaubernd zum Leben erweckt.

Die Weisheit nämlich war von Anfang an dabei und spielte vor Gottes Füßen und war seine tägliche Lust (vgl. Sprüche 8, 30). Gott und Sophia erspielen die Welt, aus dem Springseil wird eine Schlange, aus ihren Zehen, Vater, Mutter und die Kinder. Wenn ich das nächste Mal auf dem Spielplatz bin und den Kindern beim Spielen zusehe, muss ich sicher daran denken, wie Gott die Welt erschaffen hat. Und wenn ich im Feld ein besonders ulkiges Insekt sehe, werde ich mich fragen, woher Gott und Sophia wohl die Idee hatten und ob Sophia bei diesem Insekt besonders viel gekichert hat. (Sophia hat nämlich wirklich viel zu kichern.)

Wer jetzt sagt: Die Welt ist aber doch mehr als ein Spiel, ich spiele doch nicht, ich arbeite, ich lebe im bitteren ernst, der*die hat vergessen, wie Spielen geht oder seine*ihre Kinder haben ihn*sie als Spielpartner aufgegeben. Egal mit wem ich spiele. Mit dem dreijährigen Patenkind, der achtjährigen Nachbarin, den KiGoKindern oder den gleichaltrigen Freund*innen. Wenn ich nicht voll dabei bin, wenn ich nicht ernst nehme, wie die Duplosteine zur Baustelle gefahren werden, nach welchen Regeln die Zaubereulen, die wir basteln wollen sich verwandeln werden oder  ich beim Exitgame in die Lösung schmule – dann kriege ich Ärger. Spielen ist der Ernstfall – bloß nicht der bittere Ernst. Allein die Vorstellung, dass Gott die Welt für uns erspielt hat, nie mit bitterem Ernst, sondern mit Freude, Spaß und Fantasie, ist wunderbar. Wenn ich davon nur die Hälfte in meinen Alltag übernehmen kann, fühle ich mich frei.

„Erwachsene brauchen spielende Kinder und Kinder brauchen spielende Erwachsene.“ schreibt das Bündnis „Recht auf Spiel“ in seinem Leitwort. Recht haben sie. Danke, Gott, dass Du unser Spielpartner sein willst!

Mehr Material für die Arbeit mit Kindern

40. Theatertreffen

Ab sofort kann sich jede und jeder Interessierte zwischen 14 und 27 Jahren für das kommende Theatertreffen anmelden. Thematisch werden wir uns mit Ronja Räubertochter auseinandersetzen und wie immer viel Spaß haben und schräge Dinge ausprobieren.

Das Theatertreffen ist eine verschworene Gemeinschaft, die neue Leute enthusiastisch begrüßt und binnen weniger Tage mit dem TT-Virus infiziert.
Symptome sind: häufiges Grinsen oder Lachen – Abenteuerlust – Phantasie – Mut – wachsendes Selbstbewusstsein – Experimentierfreude.
Hier geht es zur Anmeldung!

Testen auf Freizeiten

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Ihr habt es vermutlich schon gehört, nach der neuen Verordnung des Landes sind Freizeit mit bis zu 50 Kindern und Jugendlichen plus Team möglich. Vor Anreise müssen alle einen Testnachweis erbringen der max. 24 St. alt sein darf. Während der Freizeit müssen alle zweimal pro Woche getestet werden, hier sind Selbsttest unter Aufsicht möglich. Die Beherbergungsbetriebe und Ihr als Freizeitträger sind dafür verantwortlich.

Es ergeben sich daraus finanzielle und organisatorische Herausforderungen.

1.    Die Häuser können und müssen Test vorhalten, die werden sie aber in Rechnung stellen

2.    In einigen Fällen lässt sich eine Testung in einer öffentlichen Testeinrichtung nicht organisieren z.B. Abfahrt Montag für um 6 Uhr, am Sonntag davor kann man sich schwierig testen lassen.

Folgende Möglichkeiten bestehen damit umzugehen.

Zu 1. Die Häuser organisieren für Ihre Gäste eine Testung in der Beherbergung, durch ein mobiles Testteam, Apotheke usw., so könnte die Testung kostenlos ablaufen. Sprecht mit den Häusern im Vorfeld.

Zu 2. Jetzt wird es entscheidend.

Unternehmen und Träger können Personen zur Corona-Tester*in qualifizieren, die dann auch anerkannte Bescheinigung ausstellen darf.

Besteht bei Euch der Bedarf einer Qualifizierung von Mitarbeitenden? Wenn ausreichend Bedarf vorhanden ist würden wir pro Sprengel einen Fortbildungstag organisieren.

Wir benötige allerdings schon bis zum 20. Mai eine Rückmeldung. Damit wir möglichst noch im Juni die Fortbildung durchführen können. Die Personen müssen volljährig sein.

Rückmeldungen bitte an Bettina Heitmann heitmann@kirchliche-dienste.de

Angaben:  Ausbildung Corona-Tester*in, Kirchenkreis xxxx,  Personen ???

Wenn sich abzeichnet, dass ausreichend Menschen zusammenkommen, schalten wir eine verbindliche Anmeldung mit Termin und Ort.

Bernd Rossi, Geschäftsführer im Landesjugendpfarramt

Die aktuellen Handlungsempfehlungen

Die aktuellen Handlungsempfehlungen sind hier einzusehen.
Im folgenden haben wir das Schreiben dex geistlichen Vizepräsidenten Dr. Ralph Charbonnier beigefügt.

Wer hätte gedacht, dass es ein schwieriger Akt ist, „Freiheit zurückzugeben“? Als Kirche sind wir mitverantwortlich für eine Kultur der Freiheit, die – so verstehen wir Freiheit – Achtsamkeit für andere einschließt. „Lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken…“ (Hebr 10, 24) als Haltung der Freiheit im Glauben. In Freiheit achtsam sein auf die, die noch mit Freiheitseinschränkungen leben müssen. In Freiheit anderen neue Möglichkeiten gönnen.

Für Ihre Entscheidungen im Rahmen einer solchen „Kultur der Freiheit“ möchten wir Ihnen – wie gewohnt – einige Hinweise und Empfehlungen geben:

Auf folgende Gesetze und Verordnungen beziehen wir uns im Folgenden:

  • Niedersächsische Corona-Verordnung, veröffentlicht am 08.05.2021, gültig ab 10.05.2021, gültig bis einschließlich 30.05.2021.
  • Infektionsschutzgesetz des Bundes, gültig ab 23.04.2021, unbefristet.
  • COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmeverordnung, veröffentlicht am 07.05.2021, gültig ab 08.05.2021, unbefristet.
  • SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung des Bundes, veröffentlicht am 22.04.2021, gültig ab 23.04.2021 befristet bis spätestens 30.06.2021.

Zum Verhältnis dieser Gesetze und Verordnungen untereinander ist zu sagen, dass die Regel gilt: „Bundesrecht bricht Landesrecht“. Außerdem ist es den Ländern, wie auch den Landkreisen und kreisfreien Städten durch Verordnungen bzw. Allgemeinverfügungen möglich, Verschärfungen, nicht aber Lockerungen der Regeln des Bundes vorzunehmen. Bundesgesetze- und -verordnungen sind mit der Corona-Landesverordnung verschränkt. Bei bestimmten Arbeitsfeldern sind mehrere Gesetze bzw. Verordnungen zu berücksichtigen. Eine stimmige Übersicht über deren Anwendung in kirchlichen Arbeitsfeldern zu erstellen, ist eine Herausforderung – für Sie nicht minder deren Anwendung. Wir versuchen es!

Die wesentlichen Änderungen in den rechtlichen Regelungen und unseren Empfehlungen ergeben sich durch die Berücksichtigung des Status der Personen als „genesen“, (vollständig) „geimpft“ oder „getestet“ für Ausnahmeregelungen von Schutzmaßnahmen. In der „COVID-19-Schutzmaßnahmen-Ausnahmeverordnung“ wurden hierzu Regelungen getroffen, die auch von der aktuellen Corona-Verordnung des Landes aufgenommen wurden. Diese Änderungen haben wir in die Handlungsempfehlungen in den Kirchen der Konföderation aufgenommen (gelbe Markierungen in der Überblickstabelle). Zu beachten ist auch, dass die Vorschriften zur Religionsausübung in der Corona-Verordnung des Landes nun in § 6 zu finden sind (bislang § 9).

Darüber hinaus haben wir verschiedene Muster-Hygienekonzepte angepasst und auf den rechtlich neuesten Stand gebracht. Sie finden alle aktuellen Fassungen auf der Corona-Webseite der Landeskirche unter http://handlungsempfehlungen.landeskirche-hannovers.de. Neu ist bei den Vorlagen ein Muster-Hygienekonzept für Evangelische Büchereien. Diese dürfen seit 8. März 2021 und auch weiterhin unbeschadet von der „Bundes-Notbremse“ für Besucher*innen öffnen. Wir hoffen, das Muster erleichtert die Arbeit vor Ort – insbesondere in den Regionen, wo nun sehr behutsam die Urlaubssaison startet.

Freizeiten mit Übernachtung:

Bei einer 7-Tages-Inzidenz von bis zu 165 können nach § 11 der Corona-Verordnung des Landes Freizeiten mit Übernachtungen in Niedersachsen mit bis zu 50 Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden, wenn bestimmte Bedingungen hinsichtlich der Testung, der Hygienestandards und der Aufsicht gegeben sind.

Corona-Schutzimpfung:

Priorisierung: Die Pressestelle des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung hat in einer Pressemitteilung einen „Fahrplan für Terminvergabe an Angehörige der Prioritätsgruppe 3“ vorgelegt. Danach wird die Terminvergabe für eine Corona-Schutzimpfung für Personen aus der Prioritätsgruppe nach der Bundesimpfverordnung im Laufe des Monats Mai schrittweise geöffnet. Ab 17. Mai 2021 sollen u.a. auch Personen „in relevanter Position bei … Verfassungsorganen, Regierungen, Verwaltungen …“ einen Termin in ihrem Impfzentrum bzw. einen Wartelistenplatz erhalten. Ab 31. Mai 2021 soll dies auch für Personen gelten, die „in besonders relevanter Position“ in Einrichtungen der „kritischen Infrastruktur“ tätig sind. Nach dem Wortlaut der einschlägigen Paragraphen der Impfverordnung sind hier nur staatliche Verwaltungen und Unternehmen der kritischen Infrastruktur im Blick, nicht jedoch kirchliche Verwaltungsstellen. Selbst wenn man eine analoge Anwendung auf den kirchlichen Bereich in Betracht zöge, stände man vor der schwierigen Entscheidung, welche Personen in „relevanter bzw. besonders relevanter Position“ tätig sind und welche nicht. Hinzu kommt, dass man diese Frage auf alle ehrenamtlich Mitarbeitende in den Synoden, Kirchen(kreis-)vorständen etc. ausdehnen müsste. Für eine solche Debatte können wir keine zentrale Empfehlung geben. Hinzu kommt, dass schon jetzt die Terminvergabe für den Impfstoff von AstraZeneca für alle Personen ab 18 Jahren möglich ist.

Wir geben zu: Angesichts der Fülle an Verordnungen und Empfehlungen stellt sich auch bei uns nicht leicht das Gefühl von Freiheit ein. Sicher hilft eine gewisse Routine, die wir alle inzwischen gewonnen haben, sicher auch das gemeinschaftliche Beraten und pragmatische Arbeitsteilung. Aber wir vertrauen auf die Einsicht des Apostels Paulus, der Freiheit und Geduld zusammen sieht: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit! … die Frucht des Geistes ist Geduld…“ (Gal 5,1 und Gal 5,22).

In dieser Hoffnung grüßen wir, die Mitglieder der Corona-Taskforce, Sie sehr herzlich und wünschen ein gesegnetes Himmelfahrtsfest!

Ihr Ralph Charbonnier

-Dr. theol. Ralph Charbonnier
Theologischer Vizepräsident
des Landeskirchenamtes Hannover