Bislang sind wir Kirchenleute nicht als widerspenstig aufgefallen. Wir verbreiten keine Verschwörungstheorien oder fordern, dicht an dicht, unsere Freiheit und laufen auch nicht wie der Präsident mit dem plattgefahrenen Hamster auf dem Kopf ohne Mundschutz herum.
Im Gegenteil! Wir sind sozusagen de Streber*innen der Nation, befolgen alles hundertprozentig, was von den Behörden verordnet wurde.
Und der Dank dafür?
Wir werden behandelt wie ein Nest räudiger Kojoten.
Man misstraut uns offensichtlich.
In Geschäften gibt es den Mindestabstand und das Tragen von „Schnutenpullis“ (Hamburger Bezeichnung für Masken). In den Kirchen kommt die Vorgabe hinzu, dass jede Person 10qm an umgebenden Raum braucht. Überträgt man das auf alle anderen Einrichtungen, dann wäre Hannover voller Schlangen (und ich meine nicht die aus dem Garten Eden).
Am besten finde ich, dass man sich bei den Besuchenden des Gottesdienstes am Eingang nach Krankheitssymptomen erkundigen soll.
Warum nicht gleich eine Temperaturmessung oder die Forderung, die Zunge zu zeigen?
Deshalb schlage ich vor:
An den Kirchentüren werden Desinfektions-Sprühanlagen aufgebaut, die jede/n beim Betreten gründlich einnebeln. Außerdem ist der Besuch nur nach vorheriger Anmeldung gestattet. Das ist doch ohnehin der Traum vieler Kolleg*innen:
„Guten Tag! Sie hatten reserviert?“
„Ja, eine Bank für zwei Personen.“ „Mit Abendmahl oder ohne?“
„Mit.“ „Wenn Sie mir bitte folgen würden.“
Gesungen werden darf ja nicht. Zu gefährlich. Manche plädieren dafür, sich aufs Summen zu verlegen.
Um letzte Gefährdungen zu minimieren, sollte das auch für die Predigt gelten.
Und gebetet wird selbstverständlich in die Armbeuge.