Das Leben steckt voller Rätsel, besonders wenn man auf die Sprache achtet (ohne sie gäbe es ja auch nix zu sagen).
Gestern bestellte ich mittags eine Flasche Mineralwasser, und die Kellnerin fragte, ob es ein stilles sein solle. Das brachte mich ins Nachdenken.
Der Gegensatz von still ist laut. Hätte ich also sagen müssen: „Nein, ich möchte ein lautes Wasser.“? Oder ein lärmendes Wasser? Ein Wasser mit Klang? Ein Wasser, das spricht?
Im NIederländischen heißt es met prik, was sich sehr frei als mit Schmackes übersetzen ließe.
„Ein Wasser mit Wumms, bitte.“ Aber das erinnert zu sehr an unseren Finanzminister.
Ich hab’s! Beim nächsten Mal bestelle ich ein „Wasser mit 80 Dezibel,“ dann bekomme ich garantiert kein Stilles.
Wo wir gerade beim Trinken sind, können wir auch gleich zum Essen übergehen, genauer gesagt zum Reis.
Neben Basmati (ich bin immer geneigt, Asthmati zu sagen), kann man bekanntlich ja auch Duftreis, Risotto oder roten Reis kaufen. Und dann steht auch ein Sortiment im Regal, um das ich bislang immer einen Bogen gemacht habe: Wilder Reis.
Puh, klingt gefährlich! Was passiert, wenn ich die Packung öffne? Werde ich dann angefallen und zerfleischt?
Das Gegenteil von wild wäre gezähmt oder domestiziert. Vielleicht sollte ich danach mal fragen oder „Haben Sie auch Hausreis?“
Tja, jetzt den richtigen Übergang finden. Schwer, schwer!
Irgendwie lande ich am Ende immer beim Donald, dem alten Trumpeter, der unbestreitbar zu den lauten Wassern gehört und sich auch als wilder Reis ziemlich gut machen würde…
Ich möchte ihm nichts Schlechtes nachsagen und schon gar nicht verunglimpfen. Im Gegenteil!
Ich würde ihn gerne mit voller Überzeugung und Bewunderung verglimpfen!
Wenn ich nur wüsste, was das bedeutet.