Der Langenscheidt-Verlag hat eine gute Idee gehabt. Das Jugendwort des Jahres soll in diesem Jahr nicht von einer Erwachsenenjury gekürt werden, sondern von den Jugendlichen selbst.
Das ist ziemlich in die Hose gegangen.
Jedenfalls aus Sicht der Erwachsenen.
Denn das meistgenannte Wort war Hurensohn.
Au weiah!
So würde ich nicht mal Donald Schlumpf bezeichnen, auch wenn ich weiß, dass diese Bezeichnung inzwischen dabei ist, sich von einem Schimpfwort zu einer Art Ehrentitel zu wandeln.
Doch hat sich das noch nicht richtig herumgesprochen. Und ich stelle mir mit Schrecken vor, wie es wäre, wenn die Evangelische Jugend einen kirchlichen Würdenträger begrüßt mit den Worten: „Wir freuen uns sehr, dass XY heute bei uns ist, dieser alte H…“
So haben auch die Erwachsenen bei Langenscheidt gedacht und freundlich abgewunken. „Nee, liebe Leute, das wird nix.“
Aber es gibt Alternativen: Mittwoch zum Beispiel (Mittwoch?), wyld, Brüh, no front oder Schabernack.
Bis zum 10. August könnt ihr noch Vorschläge einreichen (hier klicken). Anfang Oktober wird dann bekannt gegeben, wer das Rennen gemacht hat.
Und was lernen die Erwachsenen aus dieser ganzen Geschichte?
Dass in aller Verlässlichkeit auf euch kein Verlass ist, ihr unzuverlässigen Jugendlichen!
Da haben sie sich so etwas Schönes ausgedacht, und dann macht ihr alles kaputt mit eurem schrägen Humor.
Lustig darf man schon sein, aber alles hat Grenzen. Das ist nicht zum Lachen!
Man sieht einfach, wie unreif ihr noch seid, während sie lauter vernünftige Entscheidungen treffen und die Welt zu dem gemacht haben, was sie jetzt ist.
Oh, mein Gott!
Unzuverlässig und unvernünftig ist manchmal vielleicht gar nicht so schlecht. Seid wyld, Brühs, besonders am Mittwoch und treibt ordentlich Schabernack. No front!
Übrigens ist derzeit ein neues Wort im Umlauf, das gerade durch die Decke geht:
Zensurensöhne.