Jair Bolsonaro hat’s erwischt. Der brasilianische Präsident, der nur in einem groß ist, nämlich im Leugnen von Corona, hat sich infiziert.
Hat lang gedauert.
Schließlich hat er auf alle Abstandsregelungen und Schutzmaßnahmen gepfiffen.
Die Wirklichkeit lässt sich nicht schönlügen.
Aber die BolsonarosTrumpsundJohnsons dieser Welt versuchen das weiterhin und torkeln wie im Fieberwahn durch ihre Tage.
Sie haben so oft gelogen, dass sie mit dem Wort Wahrheit nichts mehr anfangen können.
Es ist nicht überraschend, dass die USA, Brasilien und Großbritannien führend in den Pandemiezahlen sind: die meisten Erkrankungen, die meisten Toten – „Make Corona great again“.
Wenn Politiker an der Spitze stehen, die alles vereinfachen wollen, wird‘s kompliziert – und desaströs.
Die Wirklichkeit mag uns nicht immer schmecken, aber es hilft nicht, sich aus ihr zu verabschieden in Verschwörungstheorien, rassistische Überlegenheitsträume oder esoterischen Quark. So etwas tun vielleicht Feiglinge, aber niemand mit noch wenigstens einem Funken Verstand und Ehrgefühl.
Wer die Wirklichkeit leugnet, bringt andere in Gefahr.
Sich selbst auch.
Bolsonaro ist Risikopatient.
Jeder Tag bietet neue Herausforderungen. Wir können uns die Wirklichkeit nicht zurechtbiegen, aber wir können sie verändern.
Das ist besser, als sich und anderen etwas vorzumachen.
Ich hätte ich mir nie träumen lassen, einmal Franz Josef Strauß zu zitieren, den ehemaligen CSU-Vorsitzenden und bayerischen MInisterpräsidenten. Aber vielleicht verstehen die Wirklichkeitsleugner dann, was gemeint ist:
„Wenn ich eine rosa Brille aufsetze, wird aus einem Eisbären trotzdem keine Himbeere.“
Jair, Donald, Boris, so ist es!