Buchtitelbörse

Den ganzen Tag Filme gucken, geht irgendwie nicht. Viele entdecken das Lesen wieder.
Und genau das interessiert uns!
Welches Buch lest Ihr gerade? Was gefällt Euch daran? Könnt Ihr es weiterempfehlen?

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Wir sind gespannt!

Michael Ondaatje: in der Haut eines Löwen

Erzählt wird die Geschichte von Patrick Lewis, der mit seinem Vater in den Wäldern Kanadas aufwächst und nach dessen Tod sich in der Stadt durchschlägt. Erzählt wird die Geschichte der namenlosen Einwanderer Kanadas, die ihr Leben lang keine 5 Sätze Englisch konnten. Erzählt wird die Geschichte zweier großer Lieben, in die Patrick verwickelt ist. Erzählt werden 25 Jahre der Geschichte Torontos zwischen 1913 und 1938. Erzählt wird aus mehreren Perspektiven und immer in filmreifen Bildern.

Vielleicht kennen manche den Autor Michael Ondaatje durch das Buch „Der englische Patient“. Es gibt auch einen Film dazu, beides ist empfehlenswert.
Ondaatje hat eine ganze Reihe von  lesenswerten Romanen geschrieben.  „In der Haut eines Löwen“ markiert den Beginn seines Könnens.

Es geschehen Ereignisse, die so riesenhaft unglaublich sind wie dieses riesenhafte Land. Eine Nonne fällt von einer Brücke, aufgefangen von einem Arbeiter, und wird zur Schauspielerin und Politaktivistin. Ein Dieb verschwindet aus einem Gefängnis, indem er sich blau anmalen lässt wie das dortige Dach. Und vieles mehr.

Doch am schönsten sind die Liebesgeschichten. Ondaatje ist ein großer Romantiker, dem man abnimmt, was seine Figuren erleben.
Der Roman ist 1993 erschienen. Ich habe ihn gerade zum dritten Mal gelesen. Das müsst Ihr nicht unbedingt wiederholen. Einmal reicht auch.  

John Conolly: Stan

John Conolly ist ein irischer Autor, der eigentlich Krimis und Horrorgeschichten schreibt.
In diesem Buch geht es jedoch um etwas ganz anderes, um die Freundschaft des Komikerduos Stan Laurel und Oliver Hardy. Viele kennen sie auch als Dick und Doof.

Stan Laurel ist die Hauptfigur dieses Romans, so wie er die treibende Kraft des Duos war. Er schrieb (fast) alle Gags und führte in ihren Filmen oft Regie.
Die Geschichte ist vom Ende her erzählt. Laurel erinnert sich: an die Anfänge, an die gemeinsamen Auftritte mit Charlie Chaplin, den Beginn der Freundschaft mit Oliver Hardy, die bis zu dessen Tod halten wird.

Das alles ist wunderbar erzählt. Conolly rückt ganz nahe an Stan heran. Mit ihm reisen wir durch das chaotische Leben dieser beiden Komiker, die wirklich wenig ausgelassen haben.

Eine Liebeserklärung an ein Paar, das so viele Menschen zum Lachen gebracht hat und sich selbst immer wieder in Schwierigkeiten lavierte, die eigentlich kaum zu bewältigen waren. Aber Spaßvögel ergeben sich eben nicht.
Lesen!!!

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