Ich sitze auf einer kleinen Bank, den Rücken an die Hauswand gelehnt. Die Sonne ist schon lange untergegangen, aber erst jetzt tupft die Nacht die ersten Sterne in den Himmel.
Der Wind hat sich verkrümelt. Das Meer murmelt sich leise in den Schlaf. Über den Dünen schwebt eine silberne Mondsichel, so dicht, dass sie beinahe den Strandhafer abrasieren könnte.
Es ist still, um mich herum und in mir.
Kein Laut, kein Gedanke; nur atmen und da sein, stumm wie ein Stein und selig in diesem Moment.
Ich weiß, er wird sich nicht halten, aber jetzt umschließt er mich, jetzt, jetzt, und schnitzt mir eine Kerbe ins Herz, eine Glückskerbe.
Es gibt viele davon.
Für schlichte Geister wie mich hat Gott manchmal ganz simple Ideen, wie er einem nahekommen kann. „Danke“, sage ich und bilde mir ein, eine Stimme zu hören mit tief norddeutschem Akzent: „Da nich für!“
Ich wage ich mich ein Stück weiter: „Wo wir gerade unter uns sind, sag mir doch, was ist das Leben?“
„Geschenkt!“
War da was? Es ist so still, dass ich für einen Augenblick fürchte, ich sei taub.