Eine schlichte Erkenntnis

Ich bin im Urlaub und schaue aus dem Fenster. Es regnet leicht. Auf der Bank links im Garten hockt eine Amsel und genießt die Tropfen. Unter den Heckenrosen rechts hockt ein Kaninchen und putzt sich. Maisen, Rotkehlchen, Regenpfeifer und andere Vögel singen, zwitschern durcheinander. 
Ganz schön was los hier, denke ich.
Und dann sickert eine Einsicht in mich ein, so langsam wie der Regen ins Erdreich:

Wir sind nicht allein.

Wir sind eingewoben in einen umfassenden Zusammenhang von Leben. Gottes Schöpfung ist eine Symphonie.
Banal, oder? Weiß doch jede/r!
Aber warum hält sich dann nicht jede/r daran?

Sagst du Buche, Birke, Esche, Eiche, Linde oder Baum?
Sagst du Margerite, Ginster, Lupine oder Blume?
Sagst du Zaunkönig oder Vogel?

Vor den Lebewesen verschwinden die Worte!

Jeremia klagt nicht mehr – dafür der Einzelhandel. Ach, es ist ein Jammern, Seufzen und Stöhnen in der ganzen Wirtschaft. Wieder einmal! Der Kapitalismus liegt, welch eine Überraschung, im Siechenbett!
Wir können nicht alles auf links drehen! Schon klar!
Aber wir können jetzt anfangen umzustrukturieren. Nachhaltiger werden. Gerechter. Sozialer. Grüner.
Weiter machen wie bisher, geht nicht!
Es kann nicht unser Ziel sein, als Konsum-Zombies durch die Innenstädte zu schlurfen, auch wenn manche Shoppen mit Freiheit verwechseln.
Wir haben keinen VIP-Platz in der Welt. Wir müssen lernen, uns neu zu platzieren.

Denn wir sind nicht allein.

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